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Hat der Kandidat auch 100 Punkte?


Mehr Eigenständigkeit in der täglichen Arbeit, die wünschen wir uns seit vielen Jahren. Seit diesem Jahr gibt es diese Möglichkeit.

Doch bevor sie Wirklichkeit werden kann, müssen wir vier Hürden überwinden: mindestens drei Jahre im Beruf, mindestens ein Jahr in derselben Apotheke (bei Teilzeit beides entsprechend länger), mindestens die Note Zwei im Examen (oder fünf statt drei Jahre Berufserfahrung) und mindestens 100 Fortbildungspunkte in drei Jahren. Plus Vorgespräch und Dokumentation durch den Chef.

Mehr Unterstützung statt unnötiger Hürden, die hätten wir uns gewünscht. Denn 100 Fortbildungspunkte in drei Jahren: Das bedeutet rund einen halben Arbeitstag pro Monat zusätzlich zur täglichen Arbeitszeit. Wer dies beschlossen hat, kennt unsere Arbeitszeiten nicht und weiß nicht, welche zusätzlichen Aufgaben wir aktuell erfüllen. Aufgaben, die weder die Patienten*innen noch die Apotheken zu verantworten haben, nämlich die Beschaffung der zahlreichen nicht verfügbaren Arzneimittel.

Nicht dass mich jemand falsch versteht: Lebenslanges Lernen ist seit jeher selbstverständlich für uns PTA, der BVpta unterstützt uns darin. Doch wer aus der Kür eine Pflicht macht, der tut uns und unserem Berufstand keinen Gefallen. Er schreckt Jüngere ab, unseren Beruf überhaupt zu ergreifen. Er lässt jahrzehntelange Berufserfahrung unberücksichtigt. Und er greift durch diese Vorauswahl in die Entscheidungen unserer Chefs ein. Mehr Anerkennung statt Hürdenlauf, das würde uns allen gut tun!

 

Ihre
Angelika Gregor