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BVpta zum AMNOG: Schlechter Tag für Apothekenmitarbeiter


„Der 11. November war ein schlechter Tag für Apothekenmitarbeiter.“ Mit diesen Worten kommentierte Sabine Pfeiffer, Vorsitzende des Bundesverbandes der pharmazeutisch-technischen AssistentInnen (BVpta) die Verabschiedung des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) durch den Deutschen Bundestag.

„Wieder einmal werden die Apotheken überdurchschnittlich an den Sparmaßnahmen beteiligt“, erklärte Pfeiffer, die befürchtet, dass die Anhebung des sogenannten Apothekenabschlags auf 2,05 Euro zu Entlassungen in den Apotheken führen könnte. „Das wird nicht nur die betroffenen Mitarbeiter, sondern auch unsere Kunden und Patienten treffen. Denn die Apotheken haben bereits aufgrund vorangegangener Belastungen durch Spargesetze alle Rationalisierungsmaßnahmen ergriffen, die möglich waren. Wenn jetzt weiteres Personal abgebaut oder die Arbeitszeit von Mitarbeitern verringert werden muss, führt dies unweigerlich auch zu Leistungskürzungen.“
Pfeiffer äußerte Unverständnis dafür, dass die gleiche Koalition, die vehement auf die Notwendigkeit der Beratung durch unabhängige Apotheken pocht, nun die finanziellen Mittel, die dafür erforderlich sind, zusammengestrichen hat. Dies wird vor allem die PTA’s belasten, die bereits heute 80 Prozent aller Arzneimittel in Apotheken mit Beratung an die Kunden abgeben. „Qualität gibt es nicht zum Nulltarif“, erklärt Pfeiffer, die sich zusätzlich darüber erzürnt, dass der Staat bei den Sparmaßnahmen im Arzneimittelbereich nicht mit gutem Beispiel vorangeht. „Als eines der wenigen Länder in der EU erhebt Deutschland den vollen Mehrwertsteuersatz auf Arzneimittel. Der Fiskus kassiert damit mehr, als die Apotheken für die Abgabe eines Arzneimittels bekommen. Doch statt sich selbst an den Einsparungen zu beteiligen, riskiert die Bundesregierung lieber die Sicherheit von wohnortnahen flexiblen Arbeitsplätzen, vor allem für Frauen. Bürgerfreundlich ist eine solche Politik ganz sicher nicht.“

Saarbrücken, 11.11.2010