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Welt-Hepatitis-Tag

Ein Artikel von Frau Angelika Gregor

Der heutige Welt-Hepatitis-Tag steht unter dem Motto: „Findet die fehlenden Millionen“.

Laut WHO gibt es bei dieser Erkrankung eine hohe Dunkelziffer, daher bezieht sich das Motto auf die weltweiten Bemühungen, die unentdeckten Patienten zu finden, um diese möglichst früh zu behandeln und vor Spätfolgen zu bewahren. Schätzungen zufolge gibt es weltweit ca. 300 – 400 Millionen Menschen, die an einer Hepatitis B oder einer Hepatitis C Erkrankung leiden. Man geht davon aus, dass in Deutschland etwa 250 000 Menschen chronisch mit dem Hepatitis C-Virus infiziert sind und sich bei 200 000 bis 400 000 Erwachsenen Hinweise auf eine chronische HBV Infektion finden.

 Hepatitis ist eine Entzündung der Leber.

Die Ursachen einer Leberentzündung sind sehr vielschichtig. Sie kann durch Viren, Alkohol, Medikamente oder Autoimmunerkrankungen verursacht sein. Die Erkrankung wird anhand ihrer Dauer in zwei Formen unterteilt.

  • Die akute Hepatitis (Dauer bis zu einem halben Jahr) und
  • Die chronische Hepatitis (länger als sechs Monate)

Beim Verlauf dieser Krankheit steht am Beginn immer die Schädigung und Zerstörung der Leberzellen.

Hepatitis Viren sind die häufigsten Auslöser für eine Hepatitis. Die wichtigsten Viren sind A, B, C, D und E.  Hierbei handelt es sich um völlig verschiedene Viren. Sie werden anders übertragen, verschieden behandelt und können sich nicht ineinander umwandeln.

Jede Hepatitis Infektion kann im akuten Stadium innerhalb der ersten sechs Monate von alleine ausheilen. Hepatitis A wird nicht chronisch, Hepatitis B, C und D können chronisch werden, Hepatitis E eher seltener. Durch das fehlende Schmerzempfinden der Leber bleibt die Erkrankung oft Jahre oder Jahrzehnte unbemerkt, kann aber in der Zwischenzeit die Leber erheblich schädigen.

Die Symptome einer akuten Hepatitis sind unspezifisch und werden daher oft übersehen. Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Fieber, Oberbauchbeschwerden, Gelenk- und Muskelschmerzen können auftreten, sind aber auch oft Symptome anderer Erkrankungen. Erst die nach einigen Wochen auftretende Gelbsucht-Phase gibt einen sicheren Hinweis auf eine Leberentzündung. In der Rekonvaleszenz kommt es meist zu Schwäche und Müdigkeit.

Wird die Erkrankung chronisch, können leichte, mittelschwere bis starke Beschwerden auftreten.  Chronische Hepatitis B und C kann unbehandelt schwere Leberschäden und Leberzellkrebs verursachen und sogar tödlich sein.

Eine Behandlung der Hepatitis hängt von der Ursache, dem Verlauf und dem Schweregrad ab. In manchen Fällen ist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig.

Da Hepatitis B und C sehr ansteckend sind, sollten immer die Familien und die Sexualpartner informiert werden, da diese durch eine Impfung das Ansteckungsrisiko umgehen können.

Wird eine Hepatitis durch Alkohol- und/oder Medikamentenmissbrauch verursacht, hilft ein Verzicht, dass die Leber sich erholen kann. Bei Hepatitis C und Alkoholmissbrauch kann sich bei einem chronischen Verlauf eine Leberzirrhose entwickeln.

 

Wie kann man einer Hepatitis vorbeugen?

  • Auf Reisen gilt nach wie vor die Regel, Obst und Gemüse zu schälen und genauso wie das Trinkwasser abzukochen (wash it, peel it, cook it or forget it!)
  • Direkten Blutkontakt meiden
  • Übermäßigen Alkoholkonsum meiden

 

Eine Hepatitis Schutzimpfung ist nur gegen Hepatitis A und B möglich. Es gibt Einzelimpfungen, sowie eine kombinierte A und B Impfung. Es gibt ebenfalls eine Kombiimpfung gegen Hepatitis A und Typhus. Meist werden diese Impfungen vor Reisen in Risikogebiete verabreicht. In Deutschland besteht keine Impfpflicht für Hepatitis Impfungen!

Der Welt-Hepatitis-Tag möchte in diesem Jahr besonders darauf aufmerksam machen, dass es unerlässlich ist, auch während der COVID-19-Pandemie das Ziel einer „Hepatitis-freien Zukunft“ nicht aus den Augen zu verlieren!

 

Bildquelle: http://www.welthepatitistag.info/infos/aktionen/