Aktuelles

PTA-Reformgesetz: „Enttäuschend auf breiter Linie“


Als enttäuschend und völlig unzureichend bewertete der Vorstand des Bundesverbandes PTA (BVpta) den heute vom Bundeskabinett beschlossenen Entwurf des PTA-Reformgesetzes. Bis auf wenige minimale Korrekturen blieb der bereits vom Verband kritisierte Referentenentwurf in den wesentlichen Punkten unverändert.

„So wird es nicht gelingen, unseren Beruf attraktiver zu machen und mehr qualifizierte junge Menschen dazu zu bewegen, die Ausbildung zu beginnen“ stellte der Vorstand fest.

Schon die Ankündigung der Bundesregierung auf ihrer Internetseite, damit den PTA mehr Kompetenzen einzuräumen, sei nicht richtig. Es ist zwar jetzt offiziell erlaubt, dass besonders erfahrenen PTA unter bestimmten Voraussetzungen mehr Kompetenzen übertragen werden können, dies sei aber keine wirkliche Neuerung, sondern legitimiere lediglich eine Praxis, die in fast allen Apotheken heute schon an der Tagesordnung ist.

Grundsätzlich sei positiv, dass erstmals ein Berufsbild für die PTA geschaffen wurde. Die Novellierung der Ausbildung halte damit allerdings in keiner Weise Schritt. Dies erkenne man schon daran, dass die Ausbildungszeit weiterhin nur zweieinhalb Jahre dauern soll. Seit der Schaffung des PTA-Berufes vor mehr als 40 Jahren haben sich die Inhalte und Aufgabenbereiche der Pharmazeutisch-technischen AssistentInnen aber in dramatischer Weise gewandelt. Heute wird die weit überwiegende Zahl der Arzneimittelabgaben in den Apotheken inklusive der Beratung durch PTA geschultert. Dem muss auch durch eine auf drei Jahre verlängerte Ausbildungszeit Rechnung getragen werden. Im Entwurf wurden dagegen zahlreiche Ausbildungsinhalte so stark gestrichen oder eingekürzt, dass es künftigen PTA an Grundlagenwissen fehlen wird. „Statt eine wirkliche Reform anzugehen, die die Themen Arzneimittelkunde und Medizinproduktekunde verstärkt sowie Übungen zur Abgabe und Beratung einführt, fand hier letztlich lediglich Inhaltskosmetik statt.

Die Politik folgte den Argumenten der Apotheker und Lehrkräfte, wonach eine dreijährige Ausbildung nicht zu leisten sei. Die Erfahrung vieler anderer Länder zeigt dagegen, dass dies ohne Probleme geht.“

Der BVpta setzt jetzt darauf, die unbedingt notwendigen Verbesserungen des PTA-Reformgesetzes im parlamentarischen Verfahren zu erreichen. „Es geht um unseren Beruf und unsere Zukunft. Da wird es höchste Zeit, dass wir selbst dazu gehört und unsere Argumente ernst genommen werden. Niemand hat mehr Erfahrung mit den Anforderungen an PTA als die, die tagtäglich in diesem Beruf arbeiten. Es ist nahezu fahrlässig, dieses Potenzial nicht zu nutzen!“, stellte der BVpta-Vorstand fest.

 

(28.08.2019)