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Corona-Impfungen: PTA? Dringend gesucht!


In Vorbereitung der Corona-Impfungen zeigt sich, dass der Beruf PTA auch hier eine wichtige Rolle spielen könnte. Eine Betrachtung unserer Bundesvorsitzenden Carmen Steves.

Das Warten und die Vorbereitungen auf die Corona-Impfungen beschäftigen derzeit unser Gesundheitssystem. Denn seitdem die Zulassung gleich mehrerer Entwicklungen mit hoher Wirksamkeit kurz bevorsteht, werden aktuell bereits die Impfzentren geplant und eingerichtet. In diese sollen nach der Nationalen Corona-Impfstrategie für Deutschland die Hoffnungsträger an die vulnerablen Gruppen der Risikopatienten sowie an Menschen mit berufsbedingt hohem Infektionsrisiko verimpft werden. Eine Impfung in zum Beispiel Arztpraxen kommt zum jetzigen Zeitpunkt unter anderem deshalb nicht in Frage, weil die für die erfolgversprechenden Kandidaten nach der RNA/DNA-Methode die Kühlkette bei Minus 80 Grad so nicht garantiert werden kann.

In diesem Zusammenhang sind auch wir PTA ins Spiel gekommen. Nicht nur in Schleswig-Holstein, wo es eine offizielle Anfrage an die Apothekerkammer gibt, sondern beispielsweise auch in Baden-Württemberg und anderen Bundesländern ist man zur Erkenntnis gelangt, dass PTA jetzt unverzichtbar sind – weniger für die Impfung selbst, sondern für die Rekonstitution des Impfstoffes in den Impfzentren. Besonders gesucht sind Kolleginnen und Kollegen, die bereits jetzt unter Reinraumbedingungen arbeiten. Sollte noch ein Beleg dafür benötigt worden sein, dass unser Beruf äußerst wichtig für die Versorgung der Menschen ist, dann wurde er jetzt überdeutlich erbracht!

Die Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen, sich in diese extrem wichtige Maßnahme gegen die Pandemie einzubringen, ist laut Umfragen der Fachmedien sehr groß. Dass die bislang bekannt gewordenen Honorierungssätze von mehr als 200 Euro pro Tag deutlich über dem liegen, was selbst übertariflich bezahlte PTA in Apotheken verdienen, beweist zusätzlich, dass wir ganz eindeutig einen Mangelberuf ausüben, der gesellschaftlich hochgeschätzt ist. PTA sind eben nicht nur in den öffentlichen Apotheken dringend gesucht.

Ich habe keinen Zweifel daran, dass unsere Berufsangehörigen, die sich an dieser nationalen Aufgabe beteiligen, in hoher Qualität ihren unverzichtbaren Beitrag dazu leisten werden, die Corona-Pandemie in unserem Land hoffentlich so schnell wie möglich zu besiegen.

Möglicherweise sind noch einige Fragen zu beantworten. Wie können PTA eingesetzt werden, ohne dass sie in Apotheken zu sehr fehlen? Wie steht es mit der Aufsicht? Welche Kolleginnen und Kollegen sind für diese Tätigkeit besonders gut geeignet?

Das alles sollte aber schnell geklärt sein. Denn Zeit für lange Diskussionen ist aktuell nicht da. Der BVpta unterstützt diese Maßnahme jedenfalls ausdrücklich. Kolleginnen und Kollegen, die die hierzu noch Fragen haben, können sich gerne für eine Beratung an uns wenden.

Nicht zuletzt wünsche ich aber allen PTA, die in den Impfzentren mitwirken werden, schon jetzt viel Erfolg! Sie sind die besten BotschafterInnen, die sich unser Beruf wünschen kann! Über unsere Leistungen für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft auch insgesamt wird ganz sicher noch einmal zu reden sein – nach der Pandemie!

Carmen Steves

 

(27.11.2020)