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BVpta setzt auf Neugestaltung des Berufsgesetzes und der Ausbildung


Der Bundesverband Pharmazeutisch technischer AssistentInnen (BVpta) sieht sich durch das heute in Berlin vorgestellte Gutachten von Professor Dr. Gerhard Igl in seiner Auffassung bestätigt, dass das Berufsrecht der PTA dringend novellierungsbedürftig ist.

„Das Gesetz über den Beruf des pharmazeutisch-technischen Assistenten (PharmTAG) wurde seit seinem Inkrafttreten 1968 in den zurückliegenden 42 Jahren nur unwesentlich geändert. Die berufliche Realität in der Apotheke bildet es überhaupt nicht mehr ab“, beklagt BVpta-Vorsitzende Sabine Pfeiffer. „Selbst die Anpassung des Gesetzes im Zuge der Wiedervereinigung als die vergleichbaren Berufe der ehemaligen DDR integriert wurden, hatte nur begriffliche Klarstellungen zur Folge. Die Chance zur dringend notwendigen Weiterentwicklung wurde leider nicht genutzt.“

Bernadette Linnertz, stellvertretende BVpta-Vorsitzende ergänzt: „Obwohl derzeit rund 80 Prozent der Arzneimittelabgaben und Beratungen in Apotheken durch PTA erfolgen, wird unser Beruf in der Bevölkerung kaum wahrgenommen. Das schadet der Attraktivität. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich heute, den Beruf des/der PTA zu ergreifen. Zudem stellen wir eine Abwanderung ausgebildeter PTA in andere Bereiche fest. Schon heute arbeiten rund 10.000 Kolleginnen und Kollegen außerhalb der öffentlichen Apotheke, da sie in ihrem erlernten Beruf keine Zukunft sehen. Einem möglicherweise kommenden Apothekermangel könne so auf keinen Fall begegnet werden.“

Um diesen Problemen entgegen zu wirken, ist eine Neugestaltung des PharmTAG unausweichlich. Der BVpta spricht sich in diesem Zusammenhang dafür aus, den Gesetzespassus, wonach eine PTA nur „unter Aufsicht“ eines Apothekers arbeiten darf, in die Formulierung „in Kooperation mit dem Apotheker“ zu ersetzen. Damit werde dem realen Apothekenalltag und dem derzeitigen Vorentwurf der neuen Apothekerbetriebsordnung (ApBetrO) Rechnung getragen und Rechtssicherheit für alle Beteiligten hergestellt. Darüber hinaus fordert der Verband eine bundesweite Vereinheitlichung der Ausbildung an Berufsfachschulen sowie deren Verlängerung von zwei auf drei Jahre.

Dies soll dazu führen, dass die Ausbildung zur/zum PTA keine Sackgasse mehr ist. Zusätzlich soll die Berufsausbildung zur Fachhochschulreife führen. Denn die PTA der Zukunft wird auch eine mögliche Teilakademisierung wahrnehmen, um sich in ihrem Beruf weiterentwickeln zu können und weitere Tätigkeitsfelder zu erschließen.