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Ausbildung jetzt hilft gegen Personalmangel morgen


„Trotz aller Einbrüche darf die Corona-Pandemie nicht dazu führen, dass 2020 zum Jahr einer verlorenen Generation an Berufsanfängern wird. " - Ein Aufruf des BVpta, gerade in der jetzigen Ausnahmesituation die Ausbildung nicht zu vernachlässigen.

Die deutschen Unternehmen wurden von der Corona-Pandemie hart getroffen. Das gilt auch für die Apotheken. Nach einem anfänglichen Run auf die Offizinen haben seit Ende März viele von ihnen mit Umsatzverlusten zu kämpfen. Denn aus Angst vor Infektionen gingen Patienten weniger zum Arzt und damit auch seltener zur Rezepteinlösung in die Apotheken. Damit wurde auch hier Kurzarbeit zum Thema. Dass viele Apothekenleiter dieser Entwicklung mit einem Sparkurs begegnen, ist nachvollziehbar.

Ausgesprochen problematisch wird das aber, wenn dadurch auch die Ausbildung von PTA und PKA leidet. „Aus Berichten der Fachpresse und durch Schilderungen unserer Mitglieder wissen wir, dass immer mehr Apotheken bereits gemachte Zusagen für Praktika zurückziehen oder entsprechende Verträge kündigen“, erklärt Carmen Steves, die designierte 1. Vorsitzende des Bundesverbandes PTA (BVpta). „Diese Entwicklung ist gefährlich – sowohl für die Berufsanfänger als auch für die Apotheken selbst“, sagt Steves. Sie appelliert daher an die Apothekenleiter, jetzt an die Zukunft zu denken. „Trotz aller Einbrüche darf die Corona-Pandemie nicht dazu führen, dass 2020 zum Jahr einer verlorenen Generation an Berufsanfängern wird. Jede PTA, die in diesem Jahr ihre Ausbildung nicht mit dem vorgeschriebenen Praktikum beenden kann, fehlt morgen für die Versorgung der Patienten und die Aufrechterhaltung eines geregelten Apothekenbetriebes.“

Nach Angaben der ABDA bilden im Moment mehr als die Hälfte der Apotheken (52,8 Prozent) gar nicht aus. „Hier muss dringend entgegengesteuert werden“, so Steves. Denn nur die Ausbildung jetzt helfe gegen den Personalmangel morgen. Für den BVpta bietet Carmen Steves den Apothekerorganisationen gemeinsame Aktionen an. Der Fachkräftemangel betreffe nicht nur alle Beteiligten, sondern auch die Qualität der Arzneimittelversorgung durch Apotheken insgesamt. Daher sollte man gerade in der aktuellen Ausnahmesituation auch gemeinsam handeln.

Bettina Schwarz

 

(14.08.2020)
(Bild: kalinovsky / Depositphotos.com)