Pressemitteilungen

31.03.2008

BVpta zum Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln

Nach Bekanntwerden des BKA-Jahresberichts 2007 hat die Vorsitzende des Bundesverbandes der Pharmazeutisch technischen AssistentInnen (BVpta), Sabine Pfeiffer, ein schnellstmögliches Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln gefordert. Das Bundeskriminalamt hatte von einer deutlich gestiegenen Arz-neimittelkriminalität über das Internet berichtet, die inzwischen international organisierte Dimensionen angenommen habe. Daher warnen auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die EU-Kommission eindringlich vor den Gefahren des illegalen Versand-handels.

„Es ist für keinen Verbraucher nachprüfbar, ob es sich bei einer Internetapotheke um einen seriösen Anbieter oder lediglich um einen Geschäftemacher handelt“, erklärte Pfeiffer. „Niemand sei daher wirklich davor geschützt, im weltweiten Netz an einen kriminellen Scharlatan zu geraten. Aber auch der „legale“ Versandhandel müs-se schnellstmöglich wieder untersagt werden, forderte die BVpta-Vorsitzende mit Blick auf die Vorkommnisse in Drogerien.

Nach einem höchstrichterlichen Urteil des Bundesverwaltungsge-richts ist der Drogeriemarktkette „dm“ nun erlaubt, mit einer nieder-ländischen Versandapotheke zusammenarbeiten. Das Prinzip gleicht dem der Entwicklung von Fotos. Der Kunde steckt sein Rezept im Drogeriemarkt in eine Tüte und kann dann nach zwei Tagen seine Arzneimittel abholen. „Hier wird der Verbraucherschutz mit Füßen getreten“, erzürnte sich Pfeiffer. „Der dm-Kunde kommt noch nicht einmal virtuell mit einer Apotheke in Verbindung – geschweige denn in den Genuss einer Beratung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Gesetzgeber die Abgabe von Arzneimitteln mit Fotoarbeiten gleichstellen wollte, als er 2004 den Versandhandel zuließ.“

Abdruck frei, Beleg freundlich erbeten.

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