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Tag der Patientensicherheit

Ein Artikel von Angelika Gregor

2015 wurde vom Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) und dessen Partnern erstmals der „Internationale Tag der Patientensicherheit“ ausgerufen, um das Thema in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken. 2019 hat die WHO beschlossen, den 17. September zum jährlichen Welttag der Patientensicherheit zu erklären.

Durch Veranstaltungen und Aktionen sollen die verschiedenen Aspekte der Patientensicherheit dargestellt werden. Alle Gesundheitseinrichtungen werden eingeladen, sich daran zu beteiligen. Alles, was der Förderung der Patientensicherheit dient, soll an diesem Tag thematisiert werden.

Patientensicherheit bedeutet, Schäden zu vermeiden, sowie Risiken und Fehler in der Gesundheitsvorsorge zu minimieren. Trotzdem erleiden jeden Tag unzählige Patienten weltweit vermeidbare Schädigungen oder sind während der Gesundheitsversorgung einem Schadensrisiko ausgesetzt. In einkommensstarken Ländern trägt schätzungsweise jeder Zehnte einen Schaden durch eine Krankenhausbehandlung davon. Verfügbare Daten lassen darauf schließen, dass in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen jährlich 134 Millionen unerwünschte Ereignisse alleine in Krankenhäusern geschehen und es jedes Jahr bis zu 2,6 Millionen Todesfällen kommt (lt. Deutscher Gesellschaft für Unfallchirurgie/ dgu 2019)

Um die Zahl zu minimieren, haben sich auf der Weltgesundheitsversammlung im Mai 2019 in Genf 194 Länder verpflichtet, Patientensicherheit zu priorisieren und Maßnahmen zu ergreifen, um die Patientensicherheit weltweit zu verbessern und zu gewährleisten.

Die WHO hat den Welttag in diesem Jahr unter das Motto „SAFE HEALTH WORKERS, SAFE PATIENTS“ gestellt.
Eine der zentralen Veranstaltungen findet in Berlin statt. Zwei Themen werden an diesem Tag im Mittelpunkt stehen:
„Versorgung der Patienten während der Corona-Pandemie“ und
„Mitarbeitersicherheit“.

Wie in vielen anderen Bereichen werden an diesem Tag nur sehr wenige Redner und Zuschauer vor Ort sein. Alle Interessierten haben jedoch die Gelegenheit, sich per Livestream an der Diskussion zu beteiligen oder diese nur zu verfolgen.

Das APS weist besonders darauf hin, dass auch angesichts von Corona im Gesundheitswesen niemand geschädigt werden soll. Die Versorgung von akut Erkrankten darf nicht vergessen oder zurückgestellt werden. Entsprechend ihres medizinischen Bedarfs müssen ALLE Patienten versorgt werden. Über die zur Verfügung gestellten Versorgungsangebote muss ausreichend informiert werden. Selbstverständlich muss alles getan werden, um Todesfälle durch Corona zu verhindern. Allerdings dürfen auch Lebenszeit und Lebensqualität nicht durch verschobene oder abgesagte Versorgung verloren gehen.

Apotheken haben den gesetzlichen Auftrag, die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung in Deutschland sicherzustellen. Bei durchschnittlich 1 Mrd. Patientenkontakten im Jahr muss die Patientensicherheit gewährleistet sein.  Wenn man davon ausgeht, dass laut der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. (ABDA) im Jahr 2019 ca. 3,5 Mio. Patienten täglich allein in der öffentlichen Apotheke versorgt wurden, ist das eine Herkulesaufgabe, die die Apotheken täglich vor große Herausforderungen stellen. Die selbstverständlichen Hygienekonzepte einer Apotheke mussten mit Beginn der Corona Pandemie nochmals optimiert werden, um Mitarbeiter und Patienten gleichermaßen zu schützen. Dass die Arzneimittelversorgung auch in der Krisenzeit reibungslos funktioniert, ist dem hohen Einsatz der Apothekenmitarbeiter zu verdanken die ihren Teil dazu beitragen, dass das Gesundheitssystem in Deutschland zu den besten der Welt gehört.

Bildquelle: www.tag-der-patientensicherheit.de