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SchülerInnen demonstrieren für ihren Beruf


Während sich am 20. März im Düsseldorfer Landtag die Abgeordneten um den Haushalt 2013 streiten, stehen vor diesem Gebäude mehr als 1.200 PTA-SchülerInnen und Mitstreiter, um für ihre Ausbildung zu kämpfen.

Trotz des winterlich kalten Wetters harrten die DemonstrantInnen aus. In Gesprächen mit Sabine Pfeiffer und Bernadette Linnertz, die im Namen des BVpta an der Demonstration teilnahmen, machten sich viele SchülerInnen ihrer Meinung zu dieser Regierung Luft. Gegen elf Uhr kamen dann Gesundheitsministerin Barbara Steffens und Bildungsministerin Sylvia Löhrmann (beide Grüne) aus dem Landtag, um die gesammelten Unterschriften in Empfang zu nehmen. Wir dürfen gespannt sein, welches Ergebnis ein Gespräch Anfang April mit Bildungsministerin Löhrmann bringt.

Zum Hintergrund der Demonstration:
Initiiert durch die Kampagne „NRW braucht PTA“, haben in den vorangegangenen Wochen SchülerInnen diverser PTA-Schulen zusammen mit vielen Mitkämpfern in NRW mehr als 45.000 Unterschriften gesammelt, um der Landesregierung zu zeigen, dass man die Streichung der Schulgelder nicht einfach akzeptieren kann und will. Diese Landesregierung, die sich auf die Fahne geschrieben hat, dass kein Kind und kein junger Mensch zurückgelassen werden soll, stiehlt sich nun bei der PTA-Ausbildung aus der Verantwortung.

Während die Studiengebühr in NRW abgeschafft wurde, müssen die PTA-SchülerInnen in diesem Bundesland für ihre Ausbildung einen „Eigenbeitrag“ von bis zu 378 Euro (wohlgemerkt pro Monat!) aufbringen. Dies steht in keinem Verhältnis zu den Einkommenschancen, die dieser Beruf dann den AbsolventInnen bietet. Auch der Hinweis, dass die Landesregierung andere Gesundheitsberufe finanziell nicht unterstütze, ist zwar korrekt – allerdings darf ein wichtiger Aspekt hierbei nicht vergessen werden: DiätassistentInnen, MTA oder Pflegeberufe werden in Krankenhäusern ausgebildet. Und die Ausbildung erfolgt durch die Krankenhausfinanzierung der Krankenkassen, das bedeutet: Jeder Versicherte trägt sein Scherflein zu dieser Ausbildung bei. Dieses ist bei der PTA-Ausbildung nicht möglich!

Desweiteren kann es nicht sein, dass jetzt allein die Apotheker zur Kasse gebeten werden sollen – für einen Beruf, der zwar die Apotheke als späteren Arbeitsplatz vorsieht, den aber immer weniger PTA dann dort auch „antreten“. Vielmehr suchen sich die AbsolventInnen andere Bereiche in der Gesundheitsbranche, da sie dort bessere Zukunftschancen sehen als in der öffentlichen Apotheke. Dies beweisen Zahlen: Nur noch ca. 50% aller Ausgebildeten sind langfristig in der öffentlichen Apotheke tätig. Eine Finanzierung allein über die Apothekerschaft würde dieser einen großen Einfluss geben, der in diesem Maße nicht gerechtfertigt wäre, denn der Beruf PTA ist ein <b>eigenständiger</b> bundesrechtlich geregelter Gesundheitsberuf und soll es – auch in Zukunft – bleiben!

(25.03.2013)