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Interview: Als PTA in der Industrie


Auf der Expopharm im Oktober 2018 besuchten uns die beiden PTA Katrin Beck und Daphne von Hagen, die in der pharmazeutischen Industrie arbeiten. Freundlicherweise beantworteten uns die Damen einige Fragen zu ihrem Werdegang und Arbeitsalltag.

BVpta: Frau Beck und Frau von Hagen, möchten Sie unseren Lesern etwas über ihre Person erzählen?
Katrin Beck: Ich bin 29 Jahre alt und wohne seit fast sechs Jahren in München. Ich arbeite in der klinischen Forschung bei Bristol-Myers Squibb als Clinical Trial Assistant. Meine Ausbildung als PTA habe ich am Institut Dr. Flad in Stuttgart absolviert.
Daphne von Hagen: Ich bin 34 Jahre alt und komme aus Augsburg. Hier besuchte ich bis 2007 die PTA-Schule und zog dann nach München. Ich war insgesamt 10 Jahre bei der LudwigsGroup beschäftigt, davon die ersten vier Jahre in der öffentlichen Apotheke, anschließend im Arzneimittelimport. Ich verspürte das Bedürfnis, beruflich etwas Neues zu wagen und einen weiteren Zweig in der Pharmabranche kennenzulernen. Daher bin ich seit Oktober 2017 bei Bristol-Myers Squibb als Clinical Trial Assistant in der klinischen Forschung tätig.

Was hatte sie bewogen, eine Ausbildung zur PTA zu machen?
KB: Meine Familie.
DH: Das war reiner Zufall. Als ich einst in einer langen Schlange in einer Apotheke warten musste und mich umsah, gefiel mir der Gedanke, dort zu arbeiten. Die langen Schubläden, vielen Fächer und Gefäße der Rezeptur hatten es mir angetan.

War es während Ihrer Ausbildung erst einmal Ihr Wunsch, in einer öffentlichen Apotheke zu arbeiten?
KB: Nicht wirklich, jedoch führt der klassische Weg einer PTA erst einmal in eine Apotheke. Es war mir von Beginn an wichtig, auch einen Einblick in den Apothekenalltag zu bekommen. Somit habe ich mich bewusst für den Gang in eine öffentliche Apotheke entschieden. Mir war jedoch schon sehr früh klar, dass die Forschung und Entwicklung eines Arzneimittels für mich auch sehr interessant sein kann.
DH: Ich kannte zu diesem Zeitpunkt keine andere Option.

Wie waren Ihre Erfahrungen in der Apotheke?
KB: Ich habe die Famulatur in einer kleinen Apotheke in meiner Heimatstadt absolviert. Mit meinen Kolleginnen dort habe ich mich sehr gut verstanden und pflege noch immer einen sehr engen Kontakt zu ihnen. Das war auch einer der Gründe, die es mir schwergemacht haben, der Apotheke den Rücken zu kehren.
DH: Als Berufsanfänger war es natürlich nicht einfach. Ich konnte jedoch glücklicherweise in einer Apotheke anfangen, in der ich viel lernte und mich im Bereich Arzneimittelimport nach §73.3 AMG spezialisieren konnte.

Gab es dann einen Auslöser, der öffentlichen Apotheke den Rücken zu kehren und sich ein anderes Betätigungsfeld zu suchen, oder war das eher eine Entwicklung dahin?
KB: Da ich mir sicher war, dass die Apotheke ein erster Schritt und damit als Berufseinstieg für mich diente, um einen guten Gesamtüberblick über den ganzen Pharmasektor zu bekommen, gab es keinen konkreten Auslöser. Allerdings habe ich mich von Anfang an viel mit meiner Weiterentwicklung beschäftigt – und für mich eher eine Chance in einem pharmazeutischen Unternehmen gesehen. So kam ich dann zu einer Stelle bei einem internationalen pharmazeutischen Großhändler für Einzelimporte nach §73.3 AMG. Dort war ich dreieinhalb Jahre lang für die Einfuhr von internationalen Arzneimitteln und Medizinprodukten für deutsche Apothekenzuständig.
DH: Letzteres. Ich habe dennoch schnell gemerkt, dass mir Büro-Tätigkeiten mehr liegen als Labor, Rezeptur, etc. Den Kundenkontakt an sich hatte ich schon geschätzt, aber der Kontakt zu Fachkreisen lag mir einfach mehr.

Wie sind Sie dann zu der Stelle bei Bristol-Myers Squibb gekommen?
KB: Als ich neu nach München gezogen bin, fuhr ich eines Tages mit der Bahn am Gebäude von Bristol-Myers Squibb vorbei. Das moderne Gebäude, der blau leuchtende Schriftzug sowie die tolle Lage im Herzen Münchens haben mich gefesselt. Ich habe mich dann intensiv mit dem Profil und dem Portfolio des Unternehmens beschäftig und regelmäßig die öffentlichen Stellenausschreibungen von Bristol-Myers Squibb geprüft.
DH: Durch meine ehemalige Kollegin Katrin Beck, mit der ich heute bei Bristol-Myers Squibb zusammenarbeite. Bei unserem früheren gemeinsamen Arbeitgeber war ich ihr Mentor, und als ich bei Bristol-Myers Squibb gestartet habe, hat sie mich eingearbeitet.  

Wie lief die Einarbeitungszeit ab?
KB: Die Einarbeitung dauerte ca. vier bis sechs Monate. Es gibt eine Einarbeitungsphase für Themen, die das gesamte Unternehmen betreffen sowie einen Abteilungs- und rollenspezifischen Einarbeitungsprozess.
DH: Meine Einarbeitung dauerte sechs Monate. Die ersten ein bis zwei Wochen fand ein allgemeines Onboarding statt, mit allen neuen Kollegen aus unterschiedlichsten Abteilungen. Das ist natürlich super, um sein Netzwerk aufzubauen und sich auszutauschen. Danach ging es dann mit der rollenspezifischen Einarbeitung los. Es gab einen gut strukturierten Plan, in dem jedes Thema Schritt für Schritt erklärt und geübt wurde.

Würden Sie uns bitte Ihren Arbeitsbereich erklären? Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei Ihnen aus?
KB: Morgens lese ich zuerst meine Emails. Anschließend kümmere ich mich um administrative Aufgaben, die im Rahmen einer klinischen Studie anfallen. Ich befülle Datenbanken, kümmere mich um die Versendung studienrelevanter Dokumente an die Prüfzentren und zusammen mit dem Projektleiter um Einreichungen bei der Ethik-Kommission und um Behördenmeldungen. Wir haben regelmäßig Teambesprechungen und ich bin in diversen Arbeitsgruppen aktiv. Nach meinem Arbeitstag besuche ich das firmeneigene Fitnesscenter sowie die dort angebotenen Sportkurse.
DH: Als Clinical Trial Assistant übernehmen wir administrative Tätigkeiten für klinische Studien. Wir arbeiten unserem Projektmanager zu, pflegen Daten in die Systeme ein und versorgen Prüfzentren mit wichtigen Dokumenten. Hierbei pflege ich einen engen Kontakt zum Studienpersonal.

Wie sind Ihre Arbeitszeiten?
KB: Wir haben flexible Arbeitszeiten mit festen Kernzeiten.
DH: Work-Life-Balance spielt bei Bristol-Myers Squibb eine große Rolle. Dies ermöglichte mir ein Umzug zurück in meine Heimatstadt Augsburg, das Pendeln ist somit überhaupt kein Problem.

Wie sind die Verdienstmöglichkeiten?
KB/DH: Bitte haben Sie Verständnis, dass wir dazu keine Angaben machen.

Könnten Sie sich vorstellen, wieder in einer Apotheke zu arbeiten?
KB: Nein.
DH: Nicht wirklich. Ich finde es allerdings gut und auch wichtig, als PTA seinen beruflichen Weg in einer öffentlichen Apotheke zu starten. Dort erlernt man (vor allem durch den direkten Kundenkontakt) viele Fähigkeiten, die man sowohl für das berufliche als auch private Leben mitnimmt. Dennoch ist dieses Kapitel für mich zu Ende. Ich bin glücklich darüber, dass ich – wenn auch auf Umwegen – zur klinischen Forschung gefunden habe. Das ist eine unglaublich vielfältige und spannende Welt, aus der ich nicht mehr raus möchte!

Schildern Sie uns, was Ihnen an Ihrer Arbeit besonders gefällt?
KB: Das Thema und die Tätigkeit an sich, meine tollen Kolleginnen und Kollegen, die Wertschätzung und die Abwechslung. Auch die Work-Life Balance ist für mich wichtig. Bristol-Myers Squibb ist einfach ein toller Arbeitgeber – es macht mir jeden Tag Freude, hier arbeiten zu dürfen und einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, schwerkranken Menschen zu helfen.
DH: Bristol-Myers Squibb ist ein großartiger Arbeitgeber mit einem ganz besonderen „Flair“. Wir arbeiten mit tollen Kollegen lokal und global zusammen. Regelmäßig stattfindende Events stärken noch zusätzlich das Team-Gefühl. Im Fokus unserer Arbeit stehen die Patienten – ihr Leben durch innovative Therapien zu verbessern, treibt uns jeden Tag an. Kein Tag ist wie der andere. Unser Aufgabenfeld ist sehr umfassend, und jeden Tag gibt es andere und neue Aufgaben. Ich bin stolz darauf, Teil dieses Unternehmens zu sein, denn ich kann mit meiner Arbeit dazu beitragen, krebskranken Menschen das Leben etwas lebenswerter zu machen! DAS ist unsere Passion und dafür geben wir alles!

Vielen Dank, liebe Frau Beck und Ihnen, liebe Frau von Hagen für diesen überaus interessanten Einblick in Ihren Arbeitsalltag.

Gemeinsam geben wir unser Bestes für das Leben von Patienten.
Bristol-Myers Squibb ist ein weltweit tätiges BioPharma-Unternehmen mit einer klaren Mission: Die Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung von innovativen Medikamenten für Patienten mit schweren Erkrankungen. Der Fokus liegt aktuell auf der Behandlung von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, fibrotischen Erkrankungen sowie Erkrankungen des Immunsystems.
Weitere Informationen:
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