Freuen wir uns auf eine spannende Reise
Ein Kommentar des BVpta-Vorstands zu den aktuellen Plänen des Bundesgesundheitsministeriums für ein Apothekenstärkungsgesetz.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es wird eine spannende Reise, auf die sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gemeinsam mit den Apotheken machen will. Der jetzt vorliegende erste Entwurf eines Apothekenstärkungsgesetzes greift erstmals viele Forderungen auf, die nicht nur von den Apothekern, sondern auch von uns PTA immer wieder an die Politik gestellt wurden. Mit dem Vorhaben, die Gleichpreisigkeit von Arzneimitteln wiederherzustellen, soll der Wettbewerbsnachteil beseitigt werden, den die Vor-Ort-Apotheken nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes zu Bonuszahlungen der Versandapotheken auf rezeptpflichtige Arzneimittel noch haben. Das ist gut – aber letztlich auch nur zwingend notwendig, um ein Apothekensterben zu verhindern.
Viel weiter in die Zukunft weisen die Pläne, dass Apotheken künftig nicht nur neue Dienstleistungen erbringen, sondern diese auch mit den Krankenkassen abrechnen dürfen. Denn auf diesem Gebiet liegt der eigentliche Mehrwert stationärer Apotheken, den kein Versender auch nur im Ansatz leisten kann. Ob es Medikationsanalysen, Hausbesuche, taggleiche Botendienste mit Beratung, Screening-Untersuchungen oder Impfungen sind: Alle diese Dinge können Apotheken realisieren, weil bei ihnen ebenso qualifizierte wie engagierte pharmazeutische Mitarbeiter tätig sind – ApothekerInnen UND Pharmazeutisch-technische AssistentInnen!
Noch steht nicht fest, welche Dienstleistungen am Ende im fertigen Gesetz stehen. Hier wird es noch viele Diskussionen geben – und zwar intern wie auch mit der Ärzteschaft und den Krankenkassen. Klar ist aber, dass die Apotheken mit ihrer Versorgungskompetenz deutlich aufgewertet werden. Das will die Gesellschaft und das braucht sie angesichts eines zunehmenden Ärztemangels auch unbedingt.
Klar ist zudem auch, dass das pharmazeutische Personal nicht nur neue Chancen bekommt, sondern auch vor erhebliche Herausforderungen gestellt wird Und auch das gilt für Apotheker wie PTA gleichermaßen. Spätestens jetzt sollte jedem klar werden, dass es zu einer Umgestaltung und Verlängerung unserer Ausbildung auf drei Jahre keine Alternative mehr gibt. Die Apotheken stehen bereit, die Pläne und Vorstellungen von Jens Spahn in hoher Qualität umzusetzen. Ohne noch besser ausgebildete PTA kann und wird ihnen das nicht gelingen. Auch hier sind also schnelle Entscheidungen erforderlich.
Machen wir uns gemeinsam auf eine spannende Reise, an deren Ende uns der Beruf ganz sicher noch mehr Spaß machen wird. Ich freue mich schon sehr darauf, diesen Weg auch in unsere Zukunftssicherung zusammen mit Ihnen zu gehen!
Ihr Vorstand des BVpta e.V.
(11.04.2019)