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19. Dezember 2025

Weihnachtszeit in der Apotheke: Zwischen Hektik, Herz und harten Fakten. Ehrlich und ungeschönt

Weihnachten in der Apotheke ist kein beschauliches Märchen. Es ist die Hochphase der Erkältungswellen, der letzten Rezepte, der verzweifelten Eltern mit fiebernden Kindern und der Senioren, die ihre Medikamente für die Feiertage brauchen. Hier wird nicht nur beraten – hier wird Krisenmanagement betrieben.

Die Apotheke ist kein Kaufhaus, sondern eine Notfallstation für all jene, die z.B. zwischen den Jahren nicht zum Arzt kommen.

Während andere Glühwein trinken, kämpft das Apothekenteam mit Lieferengpässen, überlasteten Großhändlern und Kunden, die am 24. Dezember um 12:30 Uhr plötzlich ihr Rezept einlösen wollen. Die Nerven liegen blank, die Geduld wird auf die Probe gestellt. Doch professionell bleibt man trotzdem – denn am Ende geht es um Menschen.

ApothekerInnen, PTA und PKA sind keine Weihnachtsengel, aber sie retten oft den Tag. Ob es das dringend benötigte Antibiotikum ist, das fehlende Insulin oder einfach nur ein beruhigendes Wort für jemanden, der allein ist – hier wird geholfen, ohne viel TamTam. Und das oft ohne Dank, ohne Anerkennung, manchmal sogar mit Beschimpfungen.

Weihnachten zeigt auch die Schattenseiten: Einsame Menschen, die vielleicht nur zum Reden in die Apotheke kommen. Familien, die sich streiten, während sie auf ihre Medikamente warten. Und das Personal, das selbst Familie hat, aber an den Feiertagen arbeitet, weil jemand die Notdienste abdecken muss.

Am Ende bleibt die Gewissheit: Die Apotheke ist kein Ort für Romantik, aber ein Ort der Verantwortung. Hier wird nicht geschenkt, was glänzt, sondern was hilft. Und manchmal – zwischen all der Hektik – gibt es Momente, die zeigen, warum dieser Job trotz allem Sinn macht: Ein Lächeln, ein „Danke, dass Sie da sind“, oder der Blick eines Kindes, das versteht, dass es gleich wieder gesund wird.

Fazit: Die Weihnachtszeit in der Apotheke ist kein „Ponyhof“! In einer Zeit, in der vieles oberflächlich und schnelllebig geworden ist, sind wir in der Apotheke die stillen HeldInnen des Alltags. Wir verlieren nicht den Mut, nicht die Freude – und vor allem nicht den Glauben daran, dass unsere Arbeit die Welt ein bisschen besser macht. Und das, liebe PTA‘s, ist das größte Geschenk, das eine Apotheke zu Weihnachten machen kann.

Wir vom BVPTA wünschen euch, nach Feierabend und Überstunden, eine gute Weihnachtszeit, die vielleicht nicht immer perfekt ist, aber ehrlich ist. ❤️