BVpta und AVWL kooperieren
Der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) ist neues Fördermitglied des Bundesverbandes PTA (BVpta). Warum die Interessenvertretung der Arbeitgeber eine Organisation der Mitarbeiter unterstützt, erklären Anja Zierath, Vorsitzende des BVpta, und Manuela Schier, Vorstandsmitglied des AVWL.

Frau Schier, warum ist der AVWL Fördermitglied des BVpta geworden?
Manuela Schier: Anlass war unter anderem, dass der BVpta zwei ausländischen Versandhändlern die Fördermitgliedschaft gekündigt hat. Das hat uns beim AVWL sehr imponiert und wir wollten nicht, dass diese Rückendeckung für die Apotheke vor Ort dem BVpta zum Nachteil gereicht. Darüber hinaus sind die Mitarbeiter für uns Inhaber das höchste Gut. Ohne Mitarbeiter ist eine Apotheke wertlos. Deshalb ist es absolut konsequent, deren Berufsorganisation zu unterstützen. Auch, weil sich die Arbeit des BVpta, nicht zuletzt die vielen Fortbildungsangebote
für PTA, für uns Inhaber auszahlt.
Und warum lässt sich der BVpta von den Inhabern unterstützen, Frau Zierath?
Anja Zierath: Wir freuen uns tierisch über diese Unterstützung der Inhaber, weil wir diese als ein Zeichen der Wertschätzung für uns PTA verstehen. Im Übrigen sitzen wir alle in einem Boot. Und dieses Boot ist die Apotheke vor Ort. Wir müssen also gemeinsam rudern und uns gegenseitig unterstützen. Nicht nur finanziell. Als Minister Karl Lauterbach seine Idee von der Apotheke ohne Apotheker propagierte, da haben wir zum Beispiel eine Umfrage unter unseren Mitgliedern gestartet mit dem Ergebnis, dass der Großteil der PTA dieses Vorhaben ablehnt.
Schier: … das hat uns in Gesprächen mit der Politik enorm geholfen!
Es geht also nicht nur um finanzielle Unterstützung?
Schier: Nein, es geht auch darum, dass wir verstärkt zusammenarbeiten. Es geht darum, Hierarchien abzubauen. Und um ein besseres Verständnis füreinander mit dem Ziel, vereint den PTA-Beruf zu modernisieren, den Arbeitsplatz Apotheke attraktiver zu gestalten und Fachkräfte für die Apotheke zu gewinnen und zu halten.
Wie sieht diese Zusammenarbeit konkret aus?
Zierath: Wir werden uns regemäßig austauschen und Input geben. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam zu besseren Lösungen kommen. Es hilft immer, ein Problem aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten: der Sicht des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers. Der Perspektivwechsel zeigt neue Wege, damit wir die PTA dauerhaft so glücklich in der Apotheke platzieren können, dass sie nicht abwandern. Das ist nicht nur eine Frage des Gehaltes, sondern auch von Entwicklungsmöglichkeiten, Vertrauen und Wertschätzung. Dafür müssen wir gemeinsam kämpfen – auch wenn wir vielleicht
nicht immer in allem einer Meinung sind. Das ist wie in einer guten Ehe.
Schier: Die Apothekenberufe – ich bin selbst auch gelernte PTA – sind die vielseitigsten und schönsten auf der Welt. Davon möchte ich gern noch mehr Kollegen überzeugen, deshalb freue ich mich sehr auf diese Zusammenarbeit.
Umfrage zur Fortentwicklung des Berufes
Der BVpta hat nun eine Umfrage gestartet zu Weiterbildungsmöglichkeiten für PTA, möglichen Kompetenzerweiterungen und Aufstiegschancen in der Apotheke vor Ort. Zur Teilnahme sind nicht nur PTA aufgerufen, sondern auch Apotheker, das gesamte weitere Apothekenpersonal sowie die Auszubildenden. Unter diesem Link geht es zur Umfrage. Die Teilnahme ist noch bis zum 30.06.2025 möglich.