Perspektiven anbieten – Mut zum Handeln
Mit der Verabschiedung des Perspektivpapiers „Apotheke 2030“ hat der Deutsche Apothekertag (DAT) den Weg zur Neupositionierung der Offizinapotheker und der öffentlichen Apotheken eingeleitet. Damit reagierten die Apotheker unter anderem auf den demografischen Wandel und die erheblichen Herausforderungen, die sich durch die Zunahme an multimorbiden Patienten mit Polymedikation auch für die sichere Arzneimitteltherapie stellen. Diesen wollen die Apotheker unter anderem mit neuen und honorarpflichtigen wissensbasierten Dienstleistungen begegnen. Der BVpta begrüßt diesen Beschluss als wegweisenden Schritt in die richtige Richtung.
Gleichzeitig fordert die Berufsvertretung der Pharmazeutisch technischen AssistentInnen aber die Apotheker auch dazu auf, die notwendigen Rahmenbedingungen jetzt schnell neu zu setzen. Denn laut Perspektivpapier stützt sich „die Kernkompetenz der öffentlichen Apotheken (…) auf die hohe Qualifikation ihres Personals und dessen starker Identifizierung mit dem Beruf“. Dem wird die derzeitige PTA-Ausbildung mit den dort vermittelten Lehrstoffen und der durch sie erworbenen Qualifikation allerdings nicht gerecht. Die notwendigen Inhalte einer modernen und zukunftsorientierten Ausbildung haben sich vielmehr stark vergrößert. Schon deshalb ist zum Beispiel die Verlängerung der Ausbildung auf insgesamt 3 Jahre aus Sicht des BVpta unabdingbar. Entsprechende Vorstellungen hat der Bundesverband dem Gesetzgeber bereits vorgelegt.
Auch die Delegierten des DAT sehen offenbar großen Handlungsbedarf im Hinblick auf eine Veränderung des Berufsgesetzes und der Ausbildungsinhalte für PTA. Insgesamt zwei Anträge beriet die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker, in denen die Verlängerung der Ausbildung auf drei Jahre, die grundlegende Überarbeitung der Ausbildungsinhalte und des Berufsbildes der PTA sowie eine dauerhafte Sicherung der Finanzierung der Ausbildung gefordert wurden. Beide Anträge wurden jedoch nicht verabschiedet, sondern zur weiteren Beratung an entsprechende Ausschüsse überwiesen. Der BVpta appelliert an ABDA und Bundesapothekerkammer, hieraus keine „Beerdigung erster Klasse“ werden zu lassen. Ohne gut ausgebildete und wieder neu motivierte PTA werden die Apotheker ihr Perspektivpapier nicht umsetzen können“, erklärt hierzu Sabine Pfeiffer.
„Fakt ist derzeit, dass immer mehr PTA nach ihrer Ausbildung die öffentliche Apotheke meiden und andere Arbeitsbereiche anstreben.“ Die Vorsitzende des Bundesverbandes bot den Apothekerverbänden ausdrücklich ihre Kooperation an. „Es ist immer zielführender, miteinander als übereinander zu reden“, erklärte sie. „Wer erfolgreich in die Zukunft gehen möchte, braucht dafür auch den Mut zum entschlossenen Handeln.“
Abdruck frei, Beleg freundlich erbeten.
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