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20.11.2012

BVpta zum Krankenkassenabschlag der Apotheken: Wir nehmen uns die Freiheit zum Protest!

Statt anzuerkennen, dass den Apotheken in den letzten Jahren ein Übermaß an zusätzlichen Arbeiten auferlegt wurde, beharren die Krankenkassen auf der Fortschreibung des durch das AMNOG erhöhten Kassenabschlages. „Der GKV-Spitzenverband jongliert so mit unseren Arbeitsplätzen und setzt damit die Qualität der Arzneimittelversorgung für 90 Prozent der Bundesbürger leichtfertig aufs Spiel.“

Pfeiffer betonte, dass die Erhöhung des Apothekenabschlages von 1,75 auf 2,05 Euro durch das AMNOG von der Politik bewusst als Sonderopfer auf zwei Jahre angelegt war. „Daran lassen auch die verantwortlichen Koalitionspolitiker sowie prominente Vertreter der Opposition keinen Zweifel. Die Einzigen, die das ignorieren, sind die Vertreter der Krankenkassen!“ Die BVpta-Vorsitzende zeigte Verständnis für die Entscheidung des Deutschen Apothekerverbandes, in dieser Situation das Schiedsamt anzurufen. „Verhandlungen machen nur Sinn, wenn beide Seiten wirklich zu Bewegungen bereit sind. Ist das nicht gegeben, verschenkt man letztlich nur Zeit.“

Im Übrigen warnte Pfeiffer den GKV-Spitzenverband vor der Annahme, dass die Protestbereitschaft nur auf Seiten der Apothekenleiter bestehe. „Fakt ist, dass meine Kolleginnen und Kollegen seit Jahren mit einer immer stärker werdenden Arbeitsbelastung konfrontiert werden. Fakt ist zudem, dass es trotz dieser Mehrarbeit aller Mitarbeiter immer häufiger zu Apothekenschließungen kommt. Es geht jetzt um unsere Arbeitsplätze und es geht um die Qualität unserer Berufsausübung. Davon sind alle PTA betroffen. Deshalb werden wir uns aktiv einmischen und mitmachen!“

Die Vorsitzende des Berufsverbandes der PTA griff das kürzlich veröffentlichte Zitat eines Sprechers des GKV-Spitzenverbandes auf. Dieser hatte in einem Interview gesagt: „Es steht den Apothekern frei, zu protestieren und ihre Meinung kund zu tun. Sie sollten es sich aber gut überlegen, ob es angemessen ist!“ Dazu Pfeiffer: „Für den Beruf der PTA haben wir uns das sehr gut überlegt. Protest ist nicht nur angemessen, er ist sogar – auch im Sinne der Patienten – bitter nötig. Daher werden wir uns die von den Kassen ‚freundlicherweise’ zugestandene (weil durch das Grundgesetz garantierte!) Freiheit nehmen und protestieren – wie bereits angekündigt notfalls auch auf der Straße!“

 

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