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Schnelles Geld statt Zukunftssicherung?


Ein Kommentar unseres neuen Vorstandsmitglieds Martin Seipt zu den Aussagen von BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer im PZ-Interview zur PTA-Ausbildung und deren Verlängerung.

In der Pharmazeutischen Zeitung 17/2013 wurde unter dem Titel „Wir ziehen an einem Strang“ ein Interview mit Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), veröffentlicht. Hierin wurde Dr. Andreas Kiefer unter anderem gefragt, wie er zu einer Verlängerung der PTA-Ausbildung steht und ob dies nicht eine sinnvolle Aufwertung der PTA auch mit Blick auf mögliche Nachwuchsprobleme bei den Apothekern wäre. Dieses Interview möchten wir hiermit kommentieren und die Ansichten des Bundesverbands PTA e.V. zu diesem Thema verdeutlichen.

Was ist die eigentliche Aufgabe des Apothekers? Was ist die Aufgabe der Bundesapothekerkammer? Sich über die Novellierung der PTA-Ausbildung Gedanken zu machen?

Im Interview mit dem BAK-Präsidenten Dr. Andreas Kiefer wurde eines klar – die BAK sieht keinen Bedarf an einer Verlängerung der PTA-Ausbildung und an einer Neustrukturierung eben dieser. Doch gerade mit dieser können wir den weiter steigenden Anforderungen an die Qualität der Ausbildung gerecht werden. Ist eine kompakte Ausbildung zielbringend und ausreichend? Die Qualität der Ausbildung zählt, nicht die Quantität, und dass es genügend Arbeit gibt, wie Dr. Andreas Kiefer es formuliert, ist meiner Meinung nach allen Kolleginnen und Kollegen bewusst und stellt weder ein Problem dar, noch ist es als die zielführende Chance zu sehen.

Wenn eine Mehrheit der Schulabgänger an das schnelle Geld, welches eine kurze Ausbildungsdauer eventuell impliziert, denken würden, dann hätten wir keine Studentenzahlen von über 2,5 Millionen in Deutschland. Die kurze Ausbildungsdauer macht den Beruf nicht attraktiv. Ein Bestehen in der Zukunft schon.

Immer wieder liest man, dass von Seiten der ABDA/BAK-Spitze eine Vertretungsbefugnis des Apothekers durch PTA abgelehnt wird. Nun stellt sich die Frage, wer diese Art von Kompetenzerweiterung überhaupt verlangt? Der BVpta erhebt keinen Anspruch auf diese Befugnis und fordert sie auch nicht. Es gibt andere Möglichkeiten, den Beruf PTA attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten. Nur werden diese nicht erhört.

Es wäre wünschenswert, wenn die Arbeitsgruppe der BAK aufgeschlossen gegenüber anderen Fachverbänden ist und diese in ihre Arbeit einbezieht. Wie so oft ist eine Zusammenarbeit von mehreren Organisationen an einem runden Tisch wertvoll, um eine Vielzahl an Ideen und eine breite Sicht der Dinge einzubringen. Doch leider kommen derartige Gespräche „auf Augenhöhe“ nicht zustande.

Bleibt zu hoffen, dass bei der Novellierung der PTA-Ausbildung nicht noch weitere Jahre ohne Ergebnisse vergehen. Der BVpta e.V. setzt sich weiterhin für eine innovative Neuregelung ein.

Martin Seipt
Vorstand des BVpta e.V.

(10.05.2013)