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Protestaktion


Mehr Honorar für den Chef sichert Arbeitsplätze für alle Apothekenmitarbeiter – wir waren bei den aktuellen Protestaktionen in Saarbrücken vor Ort.

In Apotheken deutschlandweit – und als Initiator besonders in den Apotheken im Südwesten der Republik – protestieren die Inhaber und Mitarbeiter für eine gerechtere Bezahlung ihrer Arbeit und machen mit Plakaten an der Tür, durch eingeschränkten Dienst oder sogar durch eine Versorgung nur über die Notfallklappe auf die Situation aufmerksam.

Warum? Die Regierung/das BMG will für jede vom Arzt verordnete Packung nur 25 Cent mehr bezahlen! Und das, obwohl es seit mehr als acht Jahren keine Honoraranhebung gegeben hat, den Apothekern und deren Mitarbeitern aber ein immenses Mehr an Aufgaben überschrieben worden ist. Umgerechnet ergibt diese „Erhöhung“ von 25 Cent weniger als 1 % pro Jahr, was nicht einmal dem jährlichen Inflationsausgleich entspricht.

Wir vom BVpta waren in Saarbrücken vor Ort unterwegs, um diese Aktion mit zu unterstützen. Viele Apotheken in der Innenstadt beteiligten sich an dieser ersten großen Protestaktion. Wie geplant bedienten in den Apotheken nur die Chefs, und die Mitarbeiter informierten die Kunden über das Warum. Wir hatten die Gelegenheit, die Stimmungslage von Personal und Kunden wahrzunehmen. Die Reaktionen der Kunden waren meist positiv, viele reagierten nach den Erklärungen mit Verständnis. Andere wiederum hatten sich im Vorfeld schon informiert und diskutierten mit den Angestellten, und nur ganz wenige wollten von dem Protest nichts wissen!

Toll fanden wir die Unterstützung der Protestaktion seitens des Apothekenpersonals. Alle zeigten sehr viel Engagement, standen sie doch bei Regen vor der Tür und klärten die wartenden Kunden über die Sachlage auf. Das war echt klasse!

Der BVpta möchte alle PTA-KollegInnen aufrufen, sich aktiv durch die Chefs über die Protestaktionen zu informieren und diese bei der Aktion zu unterstützen. Nur so können wir die Bevölkerung auf massive Apothekenschließungen, wie sie derzeit stattfinden, aufmerksam machen. Die Folgen sind für uns ein drohender Arbeitsplatzverlust und für die Kunden – gerade in ländlichen Gegenden – eine Versorgungslücke, die sich so schnell nicht mehr schließen lässt. Und: Wir wollen für unsere KOMPETENTE und HOCHQUALIFIZIERTE Arbeit ein entsprechendes Entgelt! Dies müsste auch im Sinne der Politik sein – oder???